Samstag, 22. November 2008

Lästern - Wo bin ich gekränkt??

Möchte mal so über eines der ganz schmackigen Frauenthemen schreiben!! Oder ist das für Männer auch was??
Lästern, bis einem das Wasser im Mund zusammen läuft, vor lauter Schadenfreude!!!

Wie kommt das, dass wir so gerne Lästern? Wie gut kann das tun, im Brustton der Überzeugung, die Schlechtigkeit des Anderen kund zu tun! Naja, manchmal gibts dann danach ein schlechtes Gewissen, aber nicht zwingend ;-)) Kommt auch drauf an, bei wem und über wen man lästert. Bei der besten Freundin ist es oft erholsam. Beim Partner, hat es manchmal den Nachgeschmack - mag er mich noch, wenn ich so rede?! Bei den Eltern, kann man schnell mal gemassregelt werden ;-(.... Je nach Gemeinschaft, gibts dann spirituelle Sprüche - Dein Herz ist nicht offen... Da fehlt aber noch Liebe....Was du anderen antust, tust Du Dir an....


ABER es rumort doch so in uns, fast fühlt es sich an, als ob man platzt, wenn man es nicht tut!!

Ich war vor vielen Jahren in einer Fortbildung - Rache ist süß. Wer sich mit Gehirnforschung beschäftigt hat, weiß - Das Gehirn zwingt uns praktisch dazu, schlechtes zu denken und zu reden, wenn wir Schmerz erlebt haben! Das heißt, es schüttet tatsächlich beim Lästern und bei Schadenfreude - Glückshormone aus!!!! Wie das kommt?? Na, das ist eine Überlebensstrategie im Gehirn. Wenn wir gekränkt wurden, wenn uns jemand etwas "Schlimmes", etwas Stressiges angetan hat, dann will das Gehirn das Überleben sichern. Das bedeutet, wir müssen zurück schlagen, um uns zu trainieren, um im Austausch zu bleiben, um im Kampf zu testen, ob wir noch mithalten können, ob wir überleben können - Im Ring sind!!!

Systemisch gibt es Grundlagen die zeigen, das System wünscht sich einen Ausgleich. Wem böses angetan wird, muss böses zurück geben. Das System (Familie, Job, Partnerschaft wünscht sich Ausgleich im Geben und Nehmen, manchmal halt auf der Negativ-Seite.

Ist man diesen Gefühlen nun ausgeliefert?? Wenn man dies nicht leben möchte, ist es dann Unterdrückung?? Automatischer Weg in Magenschmerzen, Juckreiz (Unterdrückung irgendwelcher Aggressionen), oder sonstige Symptome von Unterdrückung....

Manchmal tut lästern einfach gut, weil es die Psyche eben entlastet. Ich lebe dies "nur" in Gegenwart von Menschen, die mich wirklich lieben. Das heißt mich kennen, wissen - Ich spreche dies jetzt zwar so aus, um mich zu Erleichtern, um DANN mit Liebe hinter die Dinge schauen zu können.
In Wirklichkeit, weiß ich:
Hinter Lästern, steht ein Gefühl, dass mich betrifft. Ich fühle mich gekränkt, weiß nur im Moment noch nicht genau worüber. Oder erkenne gerade die Zusammenhänge nicht. Wenn ich gelästert habe, ist der Weg zu Wahrheit oft leicht und geschwind möglich..

Bin ich von "normalen" Menschen umgeben, sage ich nichts - Möchte nicht falsch verstanden werden. Dann denke ich die Entlastung, und gehe etwas "unauffälliger" zum Schauen hinter die Gefühle. Sicher weiß ich, wenn die gefühlte Wahrheit, ach so spirituell weggedrückt wird, kommt ein Bumerang zu mir zurück. In Form von Krankheit, oder weiteren unglücklichen Gefühlen, oder unangenehmen Situationen.

Daher mein Tipp - Wenn Ihr jemand beim Lästern erlebt, vielleicht ist da mitfühlend Platz zu fragen - Was tut Dir weh? Wo drückt DEIN Schuh? Wo ist die Kränkung - an was erinnert Dich der Schmerz?... Und wenn es bei Euch selbst ist, dann fragt Euch diese Fragen in Liebe selbst :-)) So schnell kann der Weg dann, aus einer inneren Hölle in Freiheit und Entspannung gehen!!!

Und systemisch gibt es für den inneren Ausgleichswunsch auch eine Möglichkeit - Wenn das Gefühl vom Wunsch kommt etwas ebenso Böses zu tun, dann darf es in Liebe weniger sein. Sonst bleibt man im Modus, sich immer wieder im Wechsel Schlimmes zuzufügen. Durch die Minderung in Liebe, wechselt der Ausgleichswunsch wieder in die Spirale - Sich Gutes tun !

herzlichst

Angelika

www.hof-hutmacher.de

1 Kommentar:

Andreas hat gesagt…

Lästern kommt von: sich eine Last aufladen. Oder besser gesagt, wer Lästert trägt die Last des Menschen, über den er Lästert. Wenn er sich nicht die fremde Last aufgeladen hätte, bräuchte er gar nicht last-ern. Der Last-erer sollte sich immer fragen, warum er die Last lastert.
Grüße von Andreas
www.honihoni.de