Samstag, 13. November 2010

Blickwinkel verändern

Oft erlebe ich, wie eine Blickwinkelveränderung die Gefühle heilt. (Letztlich natürlich eine Aufstellung im Leben ;-) ) Wie schnell maulen wir über die Nachteile der vorhandenen Situation, dadurch ist uns der Blick versperrt für die Vorteile, dessen was da gerade statt findet.

Ganz klar, wenn es eine Lebensphase ist, die uns überfordert, wenn es Ungerechtigkeit ist, die uns Gefühle von Verletztsein beschert, wenn Einsamkeit uns überrollt - sind die Gefühle übermächtig. Und manchmal kommt es einem wie Verrat vor, wenn man sich auf das Positive konzentriert. Jetzt ist es schon so heftig, und dann soll man sich auf etwas Positives des Moments einlassen??

Dennoch möchte ich einmal wieder zu bedenken geben. Man hat die Wah, was man fühlt und wie man etwas beurteilt!

In den letzten Tagen hat es bei uns soviel geregnet, dass meine Reithalle praktisch zum Hallenbad eröffnet werden könnte. Ich war gerade 2 Tage auf einer Reitfortbildung würde liebend gerne hier zu Hause nun die frischen Erkenntnisse üben, damit nichts verloren geht.
Als ich dann heute morgen schon vor dem Frühstück zu den Pferden sauste, dann ein Blick in die Reithalle.. das dauert mindestens 1 Woche, bis da an Reiten in der Halle zu denken ist. Erst war ich total enttäuscht. Jetzt war ich schon so früh aufgestanden, habe auf das gemütliche Wochenend-Familienkuscheln verzichtet.. dann die Wahrheit, das geht nicht nur heute nicht, nein, das geht die ganze nächste Zeit nicht. Frust machte sich breit, jetzt hatte ich so eine geniale Fortbildung, was davon würde ich dann noch innerlich wiederfinden. Nerv, mecker, schwer wurde es in mir, wie da draußen das übernasse Laub...

Ich sattelte, trotz Regen würde ich einfach eine Runde ins Gelände gehen. Der Wind pfiff kalt ins Gesicht, der Regen war wie kleine Nadelstiche, mein Pferd nervös durch den Sturm der Nacht, überall war es megamatschig, dadurch rutschig..
Dann dachte ich an die tollen Gefühle beim Reiten in Belgien, falls ich zuviel vergessen würde, musste ich halt bald wieder hinfahren, keine schlechte Idee.. Dabei entspannte ich mich.
All die Wünsche: zu Erreichen, zu Können, zu Wollen....verschwanden trotz der unwegsamen Umstände..
Ich erinnerte mich an ein Lernthema - schwebende Hände - wie der Kontakt zum Pferdemaul besonders energetisch und verbindend wird. Ich atmete und bewegte sanft meine Fußgelenke, entspannte mich mehr... spürte wie die Pferdeschritte unter mir weiter, tragender, rhytmischer, fließender wurden... fühlte die Verbindung zum Herzchakra mit meinem Pferd und war in Verbindung nicht nur zum Pferd, sondern zur Natur und allem Sein...

Wie kann ein Wandel der Einstellung, Erinnerung an gute Momente, der Bereitschaft, der Hingabe dessen-was-ist einem den Blick weiten...

Das Einlassen in das Vorhandene schenkt Kontakt mit dem Leben, dem Sein. Genau das wollte ich mit dem Pferd üben :-))

wunderschönes Wochenende

herzlichst

Angelika

www.hof-hutmacher.de

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