Wenn ich mal wieder etwas mehr in der Welt unterwegs bin, und auch alleine. Dann nimmt man ja umso deutlicher die Umwelt wahr, bzw. hört was gesprochen wird. Ob unter Reitern, in der Sauna oder Kaffee, wenn man anderen Menschen so zuhört, ist eins ganz weit oben:
Fast jeder weiß, was der Andere besser machen könnte, was der Andere verändern sollte, was die Anderen unbedingt entwickeln sollten.
Es ist wirklich eines der schwersten Lektionen bei sich zu bleiben. Wir sind es in unserer Gesellschaft so gewohnt auf die Anderen zu schauen. Sie zu beobachten, sie zu analysieren, sie zu bewerten, sie einzuordnen.. in der Esoszene und co.. SIE HEILEN ZU WOLLEN (das ist super beliebt)...
Aber warum sind wir Menschen so kollektiv gerne bei den Anderen. Sicher ist das reflektorisch auch unser Überlebensinstinkt. Ich möchte wissen, ob ich dazu gehöre, oder dazu gehören kann, ob ich akzeptiert werden kann. Dann bin ich sicher, nicht in Gefahr aus dem Rudel geschmissen zu werden, dann kann ich nicht verhungern und erfrieren. Das scheint fast immer etwas witzig grotesk, ABER so funktioniert unser Gehirn und Hormonsystem.
Der daneben wichtige Grund, warum wir so gerne bei den Anderen sind, ist ganz klar. Dann muss ich nicht bei mir sein. Ich kann innerlich hervorragend von mir ablenken. Ich muss mich nicht um meine Baustellen kümmern. Ich muss nicht wahrnehmen:
Wovor habe ich Angst?
Warum fühle ich mich so klein? so unwert?
Wieso habe ich vielleicht Herzklopfen oder schwitzige Hände?
Warum tut es hier und da so komisch weh?
Warum sind mir manche Dinge peinlich, schäme mich??
na und vieles menschliche mehr...
Wenn wir also im Zeitgeschehen sind, gehört es dazu sich mit den Anderen, meinen Mitmenschen zu beschäftigen. Es ist ja auch ein Einlassen, ein Verstehen wollen, ein Nachvollziehen wollen. Es gehört zu unserer Fähigkeit von Mitgefühl und Liebe, die Anderen zu sehen und zu fühlen.
Doch wo ein Verurteilen, ein Handlungszwang, ein sich Aufblähen, Wut, Aggression, Ohnmacht entsteht. Da darf es ein Innehalten bewirken. Und eine Rückführung zu sich selbst ist dann die Heilung. Verstehen es geht um mich. Um mein Innerstes. Um mein Wirken, Sein, um MEINE Entwicklung um MEINE Heilung!!!
wünsche Verbindung mit den Anderen und Heilung von EUCH
herzlichst
Angelika
www.hof-hutmacher.de
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2 Kommentare:
wie wahr , wie manchmal so schwer und doch das einzug Richtige....,und wie oft falle ich noch in die Rolle zuviel über andere nachzudenken.
Aber ja , ich kenne ja den Spiegel,und weiß um wen es wirklich geht.
Und dann haben wir ja auch die Sätze von Byron Katie und ich glaube doch ohne Aufstellung und Hom. ist die wahre Heilung bei mir jedenfalls nicht so tief, also nicht die oberflächliche Heilung , sondern die , die nach Jahren des Praktizierens jetzt so dran ist, und wo man doch so gerne lieber erstmal wieder beim anderen schaut, der ist aber auch so...... :-)
Und doch, ist dein Beitrag nicht auch das Beschreiben "der Anderen" und was sie besser machen können, nämlich bei sich zu bleiben? Das ist jetzt bewusst provozierend aber was ich damit sagen will ist dass die Grenzen zwischen Anteilnahme, auch beruflicher Natur, und der Kritik anderer Verhaltensweisen um vom Eigenen abzulenken fliessend sind, wie alles im Leben. Ohne die echte Motivation zu kennen, nur von aussen, ist es unmöglich ein Verhalten zu beurteilen, selbst wenn es doch "offensichtlich" scheint. Schließlich habe ich das gelernt, das sagt mir meine Erfahrung, meine Intuition etc. Haarig, wenn andere halt andere Erfahrung und Intuition haben. Die Fallen des Egos lauern überall...
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