Samstag, 16. Januar 2010

Verantwortung

Ein Thema, das mich in den letzten Beratungen sehr bewegt hat, war das Thema Verantwortung.

Im Privatbereich erlebte ich zwei Frauen, die meganull Verantwortung übernehmen. Da waren in beiden Fällen sie die Guten, und immer sind die Anderen, besonders gerne die Männer, die Bösen. Ich frage mich immer, wie man Bock hat, so einen Müll zu leben? Ist man doch dann total machtlos die Situation zu verändern.
Wenn ich mir nicht Gedanken machen kann: Was habe ich dazu beigetragen, dass die Vergangenheit so war bzw. was trage ich dazu bei, dass diese Situation so ist? Dann kann ich nur warten bis der Andere (Idiot) sich ändert. Machtlos, trotzig, hilflos, verzweifelt, traurig, wütend wie ein Kind, sind dann meist die Ausdrucksformen der Kommunikation. Alleine daran erkennt man schon, dass die Menschen in Kindheitsproblemen gefangen sind aber weder den Mut, vielleicht auch nicht die Kraft haben, sich diesen Themen zu stellen.
Lycopodium ist da ein Zaubermittel, wenn es genommen würde. Eigenanteile zu sehen, die Kraft zu haben, zu heilen. Dann würde sich eine völlig neue Realität öffnen. Naja, diese Menschen kommen natürlich nicht zu mir in die Beratung, da sie ja kein Einsehen haben. Dazu fällt mir immer der Satz von Hellinger ein: Leiden ist leichter als Lösen.
Und in Aufstellungen würde die Frage nach dem Verdeckten Gewinn gestellt. Was hat der Mensch davon zu beschuldigen, zu jammern, zu schimpfen?!

Nach meinen Erfahrungen braucht es leider oft sehr viel Leid bis Schritte möglich sind, sonst gibt es sicher ein nächstes Leben ;-)
Und wenn Ihr auch solche Begegnungen habt, die Euer Leben betreffen... Im homöopathischen Jargon sagt man - dem würde ich gerne mal Lycopodium verpassen (kicher), dann nehmt selbst Lyc, damit ihr das nervige Verhalten der Anderen lockerer sehen könnt. Meist macht das eigene Leben dann nochmal einen super Schubs. Ich habe mir erst mal eine schöne Urlaubsreise in zwei Wochen gebucht, mit der Vorfreude, geht es prima!!! :-))

Das Gegenteil:

In der Praxis habe ich oft das Gegenteil. Menschen, die zuviel Verantwortung übernehmen. Die sich verantwortlich fühlen für die Eltern, die Nachbarn, die Verwandten, und auch im Job zuviel Verantwortung übernehmen. Wie erkennt man das? Es ist sicher erstmal im Gefühl. Schwere, wie als ob eine Last getragen würde, es fehlt an Freude und Lebensglück, ganz oft an Leichtigkeit. Spontanität macht eher Angst. Diese Menschen wissen oft nicht mal, was Ihnen Freude bereitet, oder womit sie sich etwas gutes tun könnten.

Systemisch sind dies oft Kinder von schwachen Eltern, bzw. Elternteilen. Alkoholismus der Eltern, Krankheit, Schmerz und Schicksalsschläge konnte ausstrahlen, dass die Eltern schwach und hilfebedürftig sind oder mindestens wirken.
Als Kind empfindet man dies natürlich. Liebe und Mitgefühl im Kind wird teilweise zu Mitleid - Mitleiden.
Die inneren Sätze können beginnen: Lieber ich wie Du. Lieber trage ich das Päckchen, den Schmerz, lasse es mir nicht so gut gehen. Dann ist es für dich, Papa, Mama, oder beide, vielleicht nicht so schwer. Ich kann es besser tragen. Ich stütze dich. Ich mach das schon...... Dieses Verhalten kann sich dann auf andere Lebensbereiche übertragen, weil es durch die Kindheit zur Gewohnheit wurde. Am Ende funktioniert man nur. Macht, was Andere sagen, fühlt sich irgendwie wie eine Marionette.

Ich wünsche Euch Zeit, dieses Thema besonders innig zu reflektieren. Es kommt zu viel Leid in unserer Menschheit, besonders Partnerschaften, weil viele Menschen Verantwortung übernehmen, für Dinge die sie überfordern, möglicherweise gar nichts angehen. Dadurch entstehen Vorwürfe, weil dieser Mensch natürlich überlastet ist. Krankheiten, wie Bandscheibenvorfälle, Kopfschmerzen, Druck und Krämpfe an verschiedenen Stellen sind im Körper Ausdruck dieser seelischen Problematik.

Heilung ist, zu verstehen: Ich habe die Verantwortung für mein Leben und mein Glück. Und alle anderen Erwachsenen kann ich, wenn diese schwach und hilfebedürftig sind, unterstützen. Aber ich kann keine Verantwortung für Glück, Friede, Freiheit geschweige denn Leben übernehmen.

Herzlichst

Angelika

www.hof-hutmacher.de

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