Montag, 16. Juli 2012

Geben und Nehmen

In Beratungen kommt es öfter vor, dass mir Menschen sagen, ich habe soviel getan, soviel gegeben, da kommt gar nichts zurück. Und das ist so enttäuschend. Oder: Ich gebe und gebe, und da passiert gar nichts.


Im meinem "Privatleben" erlebe ich Menschen die geben, und es fühlt sich wie Erpressung an. Sie möchten dafür: Aufmerksamkeit, Anerkennung, Dankbarkeit... und wenn das nicht so zurück kommt, wie sie es sich vorgestellt haben, kommt Hochmut, Rückzug mit beleidigtem Gesicht als Liebesentzug, etc...


Da ich ja vor 20 Jahren Krebs hatte, erinnere ich mich gut, ich habe auch oft gegeben und war soooo bedürftig. Aber durch die Auseinandersetzung mit meiner Krankheit wurde mir klar, DAS macht mich krank, es zerfrisst mich. Diese Eigenschaft macht mich klein, unbeliebt, wirkt so mit Druck und Zwang... und es ist sehr Freudebefreit!!


Ich beschloss "nur" noch das zu Verschenken, was ich gerne tat. Nur noch das zu Geben, was ehrlich für mich möglich war. (Und manchmal gehen eben Dinge nicht!!) Ich wollte auf mein Herz hören und MICH nicht mehr betrügen. Wenn ich innerlich und äußerlich nichts hatte, dann konnte ich eben nicht geben!


Dabei wurde mir klar, dass mein Nehmen sehr im Minus war. Ich wollte gerne Nehmen, aber in den Damaligen Aufstellungen wurde mir bald klar. Ich Kopf wollte ich Nehmen, ABER innerlich war das total blockiert! Unbewußt! Ich hatte schwierige Abspeicherungen. Zu Nehmen hatte mehrfach katastrophale Auswirkungen gehabt. Da mied ich doch lieber das Nehmen, wie die heiße Herdplatte.


Ergo:


Wer nicht nehmen "kann", weil da niemand gibt, braucht ganz oft Heilung von negativen Erlebnissen, oft der Kindheit. Und das Nehmen bezieht sich auf Kunden, Geld, Liebe, Zärtlichkeit, nicht nur Geschenke... Und wer braucht, darf lernen auszusprechen, ich bin bedürftig! Dann kann man Menschen finden, die gerade geben können und wollen!


Wer gibt ohne Freude, gräbt sich selbst eine Grube der Unzufriedenheit, deswegen überprüfe deine Motivation so ehrlich wie möglich, oder betrachte die Resonanz!

Gebe mit Freude, oder mach eine Pause. Heute möchte ich gerade bei den Kindern und Patienten auch geben wenn sie brauchen. Dann überlege wo Du Dir erst geben kannst, damit Dein geben wieder herzlich wird.

PS: Bei Facebook gab es gerade einen Kommentar, das es nicht so leicht wäre... Ich weiß, wie leicht man sich beschummelt, aber da helfen mir die Aufstellungen wunderbar, die Unterschiede zu erkennen. Gerade wenn man etwas erwartet. Oder wenn eine Erwartung da ist, zu verstehen, was dahinter steckt, und dies in eine heilere Haltung zu verändern, ja ich glaube all dies geht wunderbar mit Aufstellungen.

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